Auch in den Zeiten der Streamingdienste nimmt das klassische Fernsehen noch immer einen wichtigen wirtschaftlichen Platz ein. In der Tat sind Produzenten darum bemüht, mit ihren Kreationen einem breit gefächerten Publikum gerecht zu werden. Immer wieder spielt dabei die Komik in der Darstellung eine große Rolle. Doch wie wird diese erzeugt und wie wichtig ist das Lachen dem Zuschauer noch?
Ein Blick in die Vergangenheit
Blickt man in die Vergangenheit, so tritt sehr schnell die große Bedeutung des Lachens in den Vordergrund. Schon vor der eigentlichen Erfindung des Fernsehens schuf das Kino große Stars der Komik. Einer ihrer ersten Vertreter war Buster Keaton, der schon bald von Charlie Chaplin gefolgt wurde. Im Laufe der Zeit konnten diese Produktionen auch auf das Fernsehen übertragen werden, welches nun in immer mehr Haushalten zu finden war.
Ein Vorteil des Fernsehens lag nun in der Möglichkeit, die Filme kontinuierlich laufen zu lassen. In Form von Serien konnte nicht nur die Komik des Moments ausgenutzt werden. Vielmehr war es möglich, eine witzige Situation über mehrere Folgen aufzubauen. So kristallisierte sich auch der sogenannte Running-Gag heraus, der in den Produktionen der heutigen Zeit noch immer eine Rolle spielt.
Das Reality-TV
Inzwischen bringt uns auch das Reality-TV im Fernsehalltag das eine oder andere Mal zum Lachen. Wie viel Realität dahinter tatsächlich steckt, ist jedoch fragwürdig. Immer häufiger entschließen sich die Produzenten solcher Sendungen in diesen Tagen dazu, ihr Publikum mit geplanten und im Vorfeld skizzierten Szenen zu konfrontieren. Auf diese Weise entsteht in der Regel ein Zerrbild der Realität, welches als solches definiert werden muss.
Auf der anderen Seite durchschaut die Mehrheit der Zuschauer, dass es sich hierbei nicht um eine Komik handelt, die im Alltag der dargestellten Personen oder Familien tatsächlich stattfindet. Davon abgesehen wäre es im Beisein der Kameras natürlich nicht möglich, den Alltag auf gänzlich natürliche Art und Weise zu bestreiten und sich nicht vom Umfeld der Produktion ablenken zu lassen. All diese Faktoren müssen in eine konsequente Bewertung solcher Serien und Darstellungen einbezogen werden, um zu einem authentischen Fazit zu gelangen.
Komik ohne Unterlass – Moderne Serien
Viele heutige Serien haben es geschafft, die Komik zu einem wichtigen Teil ihres Erfolgs werden zu lassen. Zum ersten Mal gelang dies im Rahmen der Simpsons. Die Zeichentrickfamilie konnte bereits in den frühen 1990er Jahren zahlreiche Sketchs in ihr alltägliches Leben einbeziehen. Da es sich einerseits um vulgäre Komik, andererseits um politische Anspielungen der feineren Art handelte, wurde eine sehr große Zielgruppe davon angesprochen, die den Erfolg der Serie über viele Jahre begründete.
Moderne Sitcoms, die in der Regel in den USA produziert werden, folgen einem ähnlichen Muster. Fast ein Jahrzehnt lang gelang es der Serie „Two and a half men“ das Publikum zu überzeugen. Besonders beeindruckend ist dies angesichts der sparsamen Handlung, die sich zumeist auf die Villa des Protagonisten konzentrierte. Ohne die Chance also, während jeder Folge herzhaft zu lachen und sich an der Komik des Moments zu erfreuen, hätte es diese Serie wohl nie zu einer so großen Popularität in vielen Teilen der Welt gebracht und den Ruhm der Darsteller begründet